Betriebsblindheit
Epilog
„Wenn du etwas so machst, wie du seit zehn Jahren gemacht hast, dann sind die Chancen groß, dass du es falsch machst.“
Charles Catering
Früher oder später stellt sich bei jedem die sogenannte Betriebsblindheit ein. Dieses ist eine wertneutrale Tatsache, die frei von Vorwürfen sein sollte. Entscheidend ist es, sich mit dem Phänomen Betriebsblindheit konstruktiv auseinander zu setzen.
Bild 1 zeigt die, im Folgendem, vorgestellten "Stellschrauben" auf einem Blick.
Ergebnisorientierte Kommunikation
Wenn ihre Führungskräfte, oder sie selbst, mehr Zeit in Besprechungen verbringen und sich infolge daraus nicht mehr um ihre ureigensten Aufgaben „kümmern können“ haben sich hier schon einen ersten, sehr wirksamen Hebel. Prüfen Sie daher sehr genau, welche Themen besprochen werden, warum diese anstehen und wie verbindlich diese schlussendlich bearbeitet werden. Neben den Inhalten lohnt ein Blick darauf, wie lange Besprechungen dauern und wie/ob diese protokolliert werden.
Tipp: Eine Besprechung ohne Protokoll könnte "ein Kaffeekränzchen" sein :)
Ausbauen einer Fehlerkultur zu einem Führungsinstrument
Wichtiger als das Finden eines „Schuldigen“ ist das Aufdecken derjenigen Ursachen, welche schlussendlich verantwortlich für Probleme sind. Führungskräfte sollten dafür Sorge tragen, dass ihre Mitarbeiter qualifiziert auch schwierige Aufgaben bearbeiten können. So können Führungskräfte wirkungsvoll entlastet werden. Das Delegieren entsprechender Aufgaben an ihre Mitarbeiter entlastet die Führungskräfte von den zeitlichen Aufwänden sowie der Verantwortung. Das Abgeben anspruchsvoller Aufgaben motiviert Mitarbeiter und bringt oftmals Lösungen, welche "am Schreibtisch" nicht erreichbar sind.
Stabile Prozesse als Erfolgsfaktoren
Zukunftsfähige Betriebe zeichnen sich durch stabile Abläufe und Prozesse aus. Denn erst diese ermöglichen der Entscheiderebene die Zeiten und Freiräume, welche sie für
- Ihre Führungsaufgaben
- dem Entwickeln von Strategien für Wachstum und planbaren Erfolg
- das Gründen und Ausbauen strategischer Partnerschaften mit Kunden und Lieferanten
- das Produzieren und Ausliefern qualitativ hochwertiger Güter und Dienstleistungen und
- dem Generieren von Innovationen
dringend benötigen
Maßnahmen gegen Betriebsblindheit
In der folgenden Liste finden Sie Vorschläge, mit welchen Maßnahmen Sie wirksam gegen Betriebsblindheit vorgehen können
- Regelmäßiges Durchführen strukturierter und vorbereiteter Muda Walks
- Einnehmen definierter Beobachtungsstandorte im Unternehmen und für mindestens 5 Minuten einen Bereich intensiv beobachten – Notizen machen nicht vergessen!
- Übernehmen Sie (und oder ihre Führungskräfte) für zwei oder 3 Stunden die Arbeiten eines ihrer Mitarbeiters
- Wenn es die Unternehmenskultur hergibt, setzen Sie Ihre Führungskräfte zeitweise rollierend ein
- Lassen Sie sich von allen ihren Mitarbeitern Feedback zu ihren jeweiligen Aufgaben und Arbeiten geben
- Fordern Sie Verbesserungen ein und fördern sie diejenigen, die sie dabei aktiv unterstützen
- Besuchen Sie andere (befreundete) Unternehmen und laden Sie im Gegenzug ein
- Finden Sie heraus, wer in ihrem Bereich führend ist (Best-Practice, Best in Class) und nehmen Sie diesen Bereich als ihren Benchmark, welchen sie nacheifern möchten
- Tauschen Sie sich mit Kunden und oder Lieferanten aus zudem Sie ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut haben
- Holen Sie sich externe Expertise ins Haus
- Binden Sie in ihre Vorhaben rechtzeitig die Mitarbeiter ein, welche später mit dem Ergebnis „leben müssen“
- Seien Sie offen für konstruktive Kritik und oder Feedback
…
Fazit
Betriebsblindheit lässt sich weder mit Vorwürfen noch Aktionismus ausräumen. Entscheidend sind eine entsprechend aufgebaute Unternehmenskultur und ein kreatives Umgehen mit diesem Phänomen.
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